„Ich kann doch nix!“ Impostor-Syndrom: Ein weit verbreitetes, aber überwindbares Problem

Impostor Syndrome

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Kennst du das Gefühl, dass du dich trotz deiner Erfolge wie ein Betrüger fühlst? Du hast das Gefühl, dass deine Leistungen nicht deinen eigenen Fähigkeiten entsprechen und dass du früher oder später entlarvt wirst? Dieses diffuse Gefühl, das du gerade erlebst, nennt man „Impostor-Syndrom“. Es ist ein psychologisches Phänomen, das viele Menschen betrifft, besonders jene, die sich in einer beruflichen Neuorientierung befinden und sich Gedanekn darüber machen müssen, wie sie andere von sich überzeugen, damit ein neuer Job aufgenommen werden kann. Es beschreibt die Angst, dass die eigenen Fähigkeiten und Erfolge nicht echt sind und man unverdienterweise in seiner Position ist.

Stell dir vor, du betrittst einen neuen Job oder beginnst ein neues Projekt und anstatt dich auf deine Stärken zu konzentrieren, quälen dich Selbstzweifel. Du fragst dich, ob du wirklich qualifiziert bist, ob du den Anforderungen gewachsen bist, und ob du nicht irgendwann auffliegen wirst. Dieses nagende Gefühl kann lähmend sein und den Übergang in eine neue berufliche Rolle erheblich erschweren. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns intensiv mit dem Impostor-Syndrom beschäftigen, seine Ursachen und Auswirkungen beleuchten und dir praktische Hilfestellungen an die Hand geben, um dieses weit verbreitete, aber überwindbare Problem zu bewältigen.

Was ist das Impostor-Syndrom eigentlich?

Das Impostor-Syndrom, auch als Hochstapler-Syndrom bekannt, wurde erstmals in den 1970er Jahren von den Psychologinnen Pauline Clance und Suzanne Imes beschrieben. Menschen, die unter diesem Syndrom leiden, zweifeln ständig an ihren Fähigkeiten und haben Angst, als Betrüger entlarvt zu werden, selbst wenn sie objektiv betrachtet kompetent und erfolgreich sind. Diese Selbstzweifel können in jeder Phase des Berufslebens auftreten, sind aber besonders häufig bei Menschen anzutreffen, die sich beruflich neu orientieren.

Ursachen des Impostor-Syndroms

Das Impostor-Syndrom hat vielfältige Ursachen, die von individuellen Persönlichkeitsmerkmalen bis hin zu gesellschaftlichen und kulturellen Einflüssen reichen. Du findest hierzu vielfältige Literatur. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  1. Perfektionismus: Perfektionisten setzen sich oft unrealistisch hohe Ziele und sind niemals mit ihrer eigenen Leistung zufrieden.
  2. Vergleich mit anderen: In der heutigen digitalen Welt ist es einfach, sich ständig mit anderen zu vergleichen, was zu einem verzerrten Selbstbild führen kann.
  3. Fehlende Anerkennung: Menschen, die in ihrer Kindheit oder in ihrem beruflichen Umfeld wenig Anerkennung erfahren haben, sind anfälliger für Selbstzweifel.
  4. Neue Herausforderungen: Bei einer beruflichen Neuorientierung betreten Menschen oft unbekanntes Terrain, was Unsicherheit und Selbstzweifel fördern kann.

Auswirkungen des Impostor-Syndroms

Das Impostor-Syndrom kann erhebliche negative Auswirkungen auf das berufliche und persönliche Leben haben. Immer dann, wenn deine Gedanken sich darum drehen, was du alles „nicht kannst“, weißt du, das Impostor-Syndrom hat dich voll und ganz in der Hand! Zu den häufigsten Auswirkungen gehören:

  • Stress und Angst: Ständige Selbstzweifel führen zu erhöhtem Stress und Angst, was die berufliche Leistung beeinträchtigen kann.
  • Prokrastination: Aus Angst vor dem Scheitern neigen Betroffene dazu, Aufgaben aufzuschieben oder zu vermeiden.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Ein verzerrtes Selbstbild kann das Selbstwertgefühl langfristig schädigen.
  • Burnout: Die ständige Angst, nicht gut genug zu sein, kann zu Erschöpfung und Burnout führen.

Hilfestellungen zur Überwindung des Impostor-Syndroms

Es gibt viele Strategien, um das Impostor-Syndrom zu überwinden und ein gesünderes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Hier sind einige praktische Tipps:

  1. Anerkennung der Gefühle: Der erste Schritt zur Überwindung des Impostor-Syndroms ist die Anerkennung der eigenen Gefühle. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Selbstzweifel normal sind und viele Menschen betreffen.
  2. Erfolge dokumentieren: Führe ein Erfolgsjournal, in dem du deine Erfolge und positiven Rückmeldungen festhältst. Dies hilft dir, deine eigenen Fähigkeiten und Leistungen objektiver zu betrachten.
  3. Mentoren und Unterstützer suchen: Sprich mit vertrauenswürdigen Freunden, Familienmitgliedern oder Mentoren über deine Selbstzweifel. Oft können Außenstehende eine objektive Perspektive bieten und dich ermutigen.
  4. Realistische Ziele setzen: Setze dir erreichbare und realistische Ziele. Dies hilft, den Perfektionismus zu reduzieren und schrittweise Erfolge zu erzielen.
  5. Selbstmitgefühl entwickeln: Behandle dich selbst mit Freundlichkeit und Verständnis, besonders in schwierigen Zeiten. Selbstmitgefühl kann helfen, den inneren Kritiker zu besänftigen und ein gesünderes Selbstbild zu fördern.

Ich will dir noch eine kleine Checkliste mit an die Hand geben:

Eine 4-Stufige Checkliste zur Überwindung des Impostor-Syndroms

Um dir den Einstieg zu erleichtern, habe ich dir eine kleine 4-stufige Checkliste zusammengestellt, die dir helfen kann, das Impostor-Syndrom Schritt für Schritt zu überwinden. Wie immer gilt: Übung macht den Meister!

Stufe 1: Selbstreflexion

  • Nimm dir Zeit, um deine Gefühle und Gedanken zu reflektieren.
  • Schreibe deine Selbstzweifel auf und hinterfrage diese kritisch.
  • Muster erkennen: Achte darauf, wann und in welchen Situationen die Selbstzweifel am stärksten auftreten.
  • Selbstbeobachtung: Führe ein Tagebuch, um deine Gedanken und Gefühle im Zusammenhang mit deinen Leistungen festzuhalten.

Stufe 2: Erfolge und Fähigkeiten anerkennen

  • Führe ein Erfolgsjournal, in dem du deine Erfolge festhältst.
  • Mache eine Liste deiner Fähigkeiten und Stärken.
  • Feedback sammeln: Bitte Kollegen, Vorgesetzte oder Freunde um ehrliches Feedback zu deinen Stärken und Leistungen.
  • Vergangene Erfolge reflektieren: Erinnere dich an vergangene Projekte oder Aufgaben, die du erfolgreich gemeistert hast, und analysiere, was du gut gemacht hast.

Stufe 3: Unterstützung suchen

  • Sprich mit Freunden, Familienmitgliedern oder Mentoren über deine Selbstzweifel.
  • Tritt Netzwerken oder Selbsthilfegruppen bei, um Unterstützung zu finden.
  • Professionelle Hilfe: Ziehe in Betracht, einen Coach oder Therapeuten zu konsultieren, der auf das Impostor-Syndrom spezialisiert ist.
  • Austausch mit Gleichgesinnten: Vernetze dich mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, und tausche Strategien zur Bewältigung aus.

Stufe 4: Selbstmitgefühl und realistische Ziele

  • Übe Selbstmitgefühl und sei nachsichtig mit dir selbst.
  • Setze dir realistische und erreichbare Ziele und feiere kleine Erfolge.
  • Positive Selbstgespräche: Entwickle positive Affirmationen und wiederhole diese regelmäßig, um negative Gedanken zu ersetzen.
  • Pausen einlegen: Achte auf ausreichende Pausen und Selbstfürsorge, um Stress abzubauen und neue Energie zu tanken.

Fazit

Das Impostor-Syndrom ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft, besonders jene, die sich beruflich neu orientieren müssen. Es kann erhebliche negative Auswirkungen auf das berufliche und persönliche Leben haben, aber es gibt viele Strategien und Hilfestellungen, um diese Selbstzweifel zu überwinden. Durch Selbstreflexion, Anerkennung der eigenen Erfolge, Unterstützung von anderen und die Entwicklung von Selbstmitgefühl kannst du ein gesünderes Selbstbewusstsein entwickeln und deine berufliche Neuorientierung erfolgreich meistern.

Denke daran: Du bist nicht allein. Viele erfolgreiche Menschen haben das Impostor-Syndrom überwunden, und auch du kannst es schaffen!

Ich stehe dir in dieser Phase natürlich auch zur Seite. Wenn du an deinem Impostor-Syndrom arbeiten willst, bin ich einen Klick von dir entfernt! 🙂


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